Peter Prinzip

Peter-Prinzip

Das Peter-Prinzip erklärt, warum Autobahnbrücken bei der Einweihung zusammenkrachen, Manager ihr Unternehmen ruinieren, Beamte falsche Auskünfte geben, bis hin zu Ärzten, die ein falsches Körperteil amputieren usw. Dieses Phänomen wurde von dem amerikanischen Professor Laurence Johnston Peter (1919 – 1990) untersucht.

Demnach werden Mitarbeiter solange befördert, wie sie auf ihrer Position erfolgreich sind. Übersteigen die Anforderungen die neue Position, bleiben weitere Beförderungen aus (Peter-Prinzip). In der Praxis kann nachfolgendes Beispiel zum besseren Verständnis dienlich sein.

Beispiel

Ein Mitarbeiter beginnt in einem Unternehmen seine Ausbildung und arbeitet nach seinem Abschluss als Geselle. Aufgrund der guten Leistungen wird dieser Mitarbeiter zum Teamleiter ernannt. Nach weiteren erfolgreichen Jahren steigt der Teamleiter zum Gruppenleiter auf. Wieder ist der Mitarbeiter erfolgreich, so dass die Unternehmensleitung ihm die nächsthöhere Position (Abteilungsleiter) anbietet.

Nach ein paar Jahren Führungskraft wird ein Bereichsleiter gesucht. Zu diesem Zeitpunkt war das Unternehmen von den Leistungen seines Mitarbeiters angetan, auch weil dieser schon sehr lange zum Unternehmen gehört und über weitreichende Kenntnisse verfügt. Obwohl der Mitarbeiter in den letzten Jahrzehnten hervorragende Arbeit leistete, kann er als Bereichsleiter nicht glänzen. Eine weitere Beförderung kommt daher nicht infrage.

Risiko

Für das Unternehmen besteht in Bezug auf obiges Beispiel nun ein schwerwiegendes Problem. Den Mitarbeiter degradieren kommt nicht infrage, genauso wenig wie ein Unternehmen eine Gehaltserhöhung rückgängig machen kann. Die Tätigkeit als Bereichsleiter weiter ausführen erschließt sich auch nicht, das Risiko für das Gesamtunternehmen ist zu hoch.

Die nächste Überlegung wäre, den Mitarbeiter zu entlassen. Selbst, wenn die rechtlichen Rahmenbedingungen dies zuließen, kann der Mitarbeiter nicht entlassen werden, weil er zu viel Betriebsgeheimnisse kennt. Es wäre fatal, würde dieser Mitarbeiter zur Konkurrenz wechseln.

Das Verheerendste an dieser Situation ist die Tatsache, dass dem Management solche Fehlentscheidungen immer passieren können. Es gibt keine Garantie, ob die letzte Beförderung eines Mitarbeiters zu viel des Guten war.

Lösung gemäß Peter-Prinzip

Wie bereits angesprochen, gibt es hierfür keine hundertprozentige Lösung. In der Praxis wird versucht, sich dadurch abzusichern, dass für die Führungsebene ein akademischer Abschluss (Studium) Voraussetzung ist. Dadurch kann das Risiko zwar minimiert, aber niemals ausgeschlossen werden.

Eine andere Lösung besteht in der Versetzung des Mitarbeiters. Dadurch würde der Mitarbeiter nicht sein Gesicht vor den Kollegen verlieren, und außerdem kann die Stelle des Bereichsleiters neu besetzt werden. In Amerika beispielsweise gibt es sehr viele Vizepräsidenten (Vice President), die nichts zu sagen haben, solange der Präsident (des Unternehmens) amtierend ist.

Dieser Weg ist so erfolgreich, sodass nicht nur Deutschland, sondern auch innerhalb der Europäischen Union (EU) schon mehrfach davon Gebrauch gemacht wurde. Die Beispiele erstrecken sich von bedeutenden Großunternehmen bis hin zu Ministerial- und Regierungsebene.