Weisheit oder Aberglaube
Weisheit oder Aberglaube
Inwiefern handelt es sich um eine Weisheit oder um Aberglaube, wenn es um die dritte (Unternehmens-)Generation geht? Im Alltag ist zu beobachten, dass häufig die dritte Generation eines Unternehmens scheitert. Bereits 1901 schrieb Thomas Mann in seinem Roman „Buddenbrooks“ folgendes Zitat:
„Der Vater erstellt’s, der Sohn erhält’s, dem Enkel zerfällt’s.“.
Das Originalzitat stammt von Otto von Bismarck (1815 – 1898): „Die erste Generation schafft Vermögen, die zweite verwaltet Vermögen, die dritte studiert Kunstgeschichte, und die vierte verkommt.“
In Managementkreisen kursiert das Gerücht, dass die Enkel von Firmengründern ein schlechtes Image haben und im Ruf stehen, unternehmerische Substanz zu verjubeln, anstatt zu vergrößern. Das Scheitern von Unternehmen in der dritten Generation ist bereits so auffällig, dass teilweise von einem Fluch oder zumindest von dem gefährlichen Buddenbrook-Syndrom die Rede ist.
Um diesem Phänomen auszuweichen, könnte allein die Kenntnis dieses Zitats genügen. Mit Sicherheit gibt es viele Parameter, welche für die Unternehmensentwicklung in der dritten Generation entscheidend sind. Neben Markt- und Umweltveränderungen, spielt der Faktor Unfähigkeit eine wichtige Rolle. Leider kommt es immer wieder vor, dass unfähige Nachkommen in Positionen befördert werden, in denen sie nichts verloren haben.
Zu erwähnen sind aber auch Defizite hinsichtlich Führungsstil gegenüber den eigenen Kindern, welche nicht dazu beitragen, einem Versagen entgegenzutreten. Oft fällt bereits der Kundschaft des Unternehmens auf, dass der Juniorchef des Unternehmens fehl am Platz ist.